Ich bin jetzt stationär aufgenommen und bin auch schon in meinem Zimmer. OP-Vorbereitung laufen jetzt an, die Aufklärung für die OP habe ich schon hinter mir und jetzt bekomme ich auch paar Medikamente. Da dieser Tumor eine Schwellung verursacht hat gibt man mir auch Cortison, was mein Körper sehr gut aufnimmt und die Schwellung reduziert sich. Diesen positiven Effekt will man jetzt nutzen und die OP wird auf den 18. November verschoben, somit werden auch Risiken verringert.

Ich muss jetzt noch ein paar Tage warten. Das ist aber kein Problem für mich, ich fühle mich hier in der Klinik gut aufgehoben und bin auch gut gelaunt.

🙂 Ich bekomme viel Besuch, wir werden sogar aufgefordert die Station zu verlassen 😀 . Meine Verlobte bleibt aber immer in Verbindung mit der Station, wenn wir die Station verlassen. Wir sind zwar noch in der Klinik, aber es gibt Anrufe wie es mir geht und wie ich mich verhalte ?.

Die Besucher kommen und sehen mich das erste mal in der Klinik. Ihren Blick sehe ich es an, sie haben Sorgen und Angst wie es mir wohl geht. 🙂 Ich habe die alle positiv überrascht, ich habe alle zum Lachen gebracht. Ich habe die „Wesensveränderung“ nicht akzeptiert, aber ich habe Witze darüber gemacht. „Ich kann hier machen was ich will, ich habe in meiner Krankenakte Wesensveränderung, ich bin quasi verrückt und unzurechnungsfähig.“ Meine Verlobte weiß eigentlich, dass man darüber keinen Spaß macht. Mir wird das auch erst nach der OP klar, wie schlimm so eine Wesensveränderung sein kann. Eigentlich haben wir ständig was zum Lachen. Einige Besucher sagen es sogar „Serdar, wir kommen hier her, weil wir denken wir besuchen einen Kranken. Aber du stehst vor uns allen hier, erzählst uns von deinem Tag und bringst uns zum Lachen. Solltest Eintritt verlangen, ist wie Stand-up-comedy.“ 😀 Ich sehe und höre sogar, wie viele meine Verlobte darauf ansprechen „Serdar soll sich hinsetzen und ausruhen, er ist doch krank.“ Verständlich, die machen sich sorgen. Das positive aber an der ganzen Sache ist, die Besucher gehen mit einer positiven Stimmung und lassen eine positive Stimmung zurück. Die gute Laune tut mir gut, nachts vorm Einschlafen denke ich daran „Danke an alle die da waren“ und ich kann ruhig schlafen. Obwohl es so eine schwierige Zeit war, denke ich heute noch, mit einem Lächeln in meinem Gesicht, daran wie es war. Die gute Laune und die Motivation das alles gut ablaufen wird, macht viel aus.

„Nochmals vielen Dank, ihr habt auch dazu beigetragen, das ich es so gut überstanden hab.“

18. November 2013 OP, es ist früh am morgen. Ich bekomme noch ein Beruhigungsmittel und mache noch Witze „In knapp 14 Std. bin ich wieder da, die wollen nur einen Pickel ausdrücken. Macht euch keine Sorgen, es wird gut ablaufen.“ Ich verabschiede mich mit „Bis später“ und werde auf meinem Bett wegtransportiert. Bis jetzt, konnte ich die Fassade vom „alles wird gut, keines Sorge“ aufrecht erhalten. Jetzt als ich denke keiner sieht es, kommen dann doch ein zwei Tränen und ich wische sie ab. Naja, meine Verlobte… meine Liebe hat es doch gesehen… sagt sie mir erst nach 2 Jahren.

Mit dem nächsten Beitrag geht es weiter.

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